Deutschland
22. Mai – 18. Juni 2011

Vor meinem Aufenthalt hier wusste ich nicht wirklich was ich erwarten sollte, ich war noch nie auf einer Sprachschule gewesen und auch noch nie in Russland. Ich hatte mir zuhause das kyrillische Alphabet mit einem Buch beigebracht und noch ein paar mehr Dinge, z.B. Privet, menja savut... Im Prinzip also mit keinen Sprachkenntnissen.

Ich kam also Sonntagabends am Flughafen an und wurde von Anton, der der späten Stunde wegen zwar schon müde aber trotzdem sehr freundlich und nett war empfangen und zu meiner Wohnung für die erste Woche gebracht. Die erste Woche wohnte ich im "Studio", einer sehr komfortablen und geräumigen Einzimmerwohnung. Die anderen drei Wochen wohnte ich dann in der Studenten-WG direkt bei der Schule, eine sehr schöne, helle und super eingerichtete Wohnung mit Waschmaschine, Herd, Fernseher etc... Eineinhalb Wochen wohnte ich dort alleine, die andere Hälfte mit zwei anderen Studenten/Gästen aus den Niederlanden.

Die Schule selbst, um zur Hauptsache zu kommen, ist relativ klein und sehr familiär. Ich sehe das positiv, denn man hat nicht das Gefühl einfach irgendein anonymer Kunde zu sein. Von anderen Gästen, die ich hier traf und die schon viele russische Sprachschule besucht haben habe ich gehört das dies wohl eher die Ausnahme als die Regel ist.

Unterricht hatte ich hauptsächlich bei Olga, die sehr gut Deutsch und wohl auch Italienisch spricht, und bei Marina, bei ihr auf Englisch (und Russisch natürlich). Inga hatte ich nur ein- oder zweimal als Lehrerin. Alle drei Lehrerinnen sind top, sowohl von ihrem Wissen als auch wie sie es vermitteln. Jede hat natürlich ihre eigene Vorgehensweise, Olga geht sehr organisiert vor und "reicht" einem die Grammatik in kleinen Scheibchen, Marina dagegen wirft einem eher einen Brocken hin den man dann langsam durchgeht. Beides hat seine Vorteile und ich war froh über die verschiedenen Vorgehensweisen weil einem sonst 6 Unterrichtseinheiten am Tag sehr lang und anstrengend werden können. Wer so einen Sprachkurs zum ersten Mal macht sollte wissen, dass man 6 Unterrichtseinheiten plus Wiederholungen zuhause nicht ewig durchhält, nach 4 Wochen mit diesem Pensum ist man schon am Limit, je nach Aufnahmevermögen natürlich.

Am Wochenende bietet die Schule meistens, oder bei Nachfrage immer, geführte Touren für die Gäste an. So nahm ich in der ersten Woche an einer tollen Stadtführung mit Sergei teil und am zweiten Wochenende fuhr ich auf die Kuhrische Nehrung. Nachmittage verbrachte ich, wenn nicht mit Lernen und wiederholen beschäftigt, in der Stadt in einem der vielen Museen oder Parks, wenn man nicht so viele Stunden hat kann man auch zum Strand nach Zelenogradsk, Svetlogorsk oder Baltisk fahren, der Bus dorthin ist sehr billig.

Insgesamt kann ich nach diesem Aufenthalt sagen, dass ich es mir kaum besser hätte vorstellen können, ich habe sehr viel gelernt, Bekanntschaft mit vielen netten Leuten gemacht und wenn ich nochmal Zeit und Lust habe um mein Russisch aufzufrischen, würde/werde ich auf jeden Fall nochmal hierherfahren.